TANZ DER VAMPIRE 2017 Slider © VBW / Preiml

Roman Polanski Originalregie

Roman Polanski © VBW

Roman Polanski wurde als Kind polnischer Eltern 1933 in Paris geboren und kehrte mit ihnen im Alter von drei Jahren nach Polen zurück. Seine Ausbildung erhielt er an der Kunsthochschule in Krakau sowie an der Filmhochschule in Lodz. Mit 14 Jahren stand er in dem Stück SON OF THE REGIMENT auf der Bühne und war in der populären Radiosendung „The Merry Gang“ zu hören. Noch im Teenageralter trat er in einigen Filmen auf, u.a. in Andrej Wajdas „Generation“. Mit 24 Jahren drehte er in Polen seinen ersten Kurzfilm „Zwei Männer und ein Schrank“, weitere folgten, u.a. „Wenn Engel fallen“ (1958), „Der Dicke und der Dünne“ (1961) und „Säugetiere“ (1962). Sein Spielfilmdebüt „Das Messer im Wasser“ (1962) gewann den Kritikerpreis bei den Filmfestspielen von Venedig und wurde als „Bester ausländischer Film“ für den Oscar nominiert. Sein englischsprachiges Filmdebüt war 1964 „Ekel“ mit Cathérine Deneuve, das den Silbernen Bären bei den Filmfestspielen Berlin gewann. Es folgte „Wenn Kattelbach kommt“ mit Françoise Dorléac, 1965 mit dem Goldenen Bär ausgezeichnet. In seinem nächsten Spielfilm „The Fearless Vampire Killers“ („Tanz der Vampire“, 1967) spielte Roman Polanski auch die Rolle des Alfred. Sein amerikanisches Filmdebüt war „Rosemary’s Baby“ (1968). Wieder in Europa inszenierte er seine Adaption von „Macbeth“, gefolgt von „Was?“ mit Marcello Mastroianni und „Der Mieter“, in dem er selbst die Hauptrolle spielte. Nach seiner Rückkehr nach Hollywood drehte er mit Jack Nicholson „Chinatown“, der für elf Oscars nominiert wurde und einen Golden Globe gewann. Sein nächster Film „Tess“ (mit Nastassja Kinski) gewann drei Oscars, es folgten „Piraten“ und der Thriller „Frantic“ mit Harrison Ford und Emmanuelle Seigner, die damit ihr Filmdebüt gab und 1992 – frisch verheiratet mit Roman Polanski – auch in „Bitter Moon“ und später in „Die neun Pforten“ mit Johnny Depp die Hauptrolle spielte. Mit Sigourney Weaver und Ben Kinsgley entstand das Kammerspiel „Der Tod und das Mädchen“. „Der Pianist“ (2001) wurde mit drei Oscars – darunter für die „Beste Regie“ – und beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Es folgte „Oliver Twist“, ebenfalls mit Ben Kingsley und „Der Ghostwriter“ mit Ewan McGregor und Pierce Brosnan. 1999 wurde Roman Polanski als Nachfolger des verstorbenen Marcel Carné zum Mitglied der Académie des Beaux-Arts ernannt. Zu Roman Polanskis Bühnenarbeiten zählen Alban Bergs Oper LULU beim Festival von Spoleto, Verdis RIGOLETTO an der Münchner Staatsoper und LES CONTES D’HOFFMANN an der Pariser Opéra Bastille. 1981 spielte Roman Polanski Wolfgang Amadeus Mozart in Peter Shaffers AMADEUS, welches er zunächst in Warschau und dann auch in Paris inszenierte. Auch in Stephen Berkoffs Bühnenadaption von Kafkas DIE VERWANDLUNG kreierte er 1988 die Hauptrolle. 1996 inszenierte er in Paris Terence McNally’s MASTERCLASS mit Fanny Ardant und im Jahr darauf in Wien die Uraufführung von TANZ DER VAMPIRE am Raimund Theater. Diese Inszenierung war seitdem auch in Stuttgart, Hamburg, Berlin und Oberhausen zu sehen. In Estland, Polen, Ungarn, Japan und Russland entstanden weitere Produktionen. In Paris inszenierte er 2003 Henrik Ibsens HEDDA GABLER mit Emmanuelle Seigner und 2006 John Patrick Shanleys DOUBT. Er spielte an der Seite von Gérard Depardieu in Giuseppe Tornatores „A Pure Formality“ sowie die Hauptrolle in Andrzej Wajdas „Die Rache“. 2007 spielte er in Brett Ratners „Rush Hour 3“ und 2008 in Antoni Luigi Grimaldis Film „Caos Calmo“. 2010 erhielt er für den Thriller „Der Ghostwriter“ im Wettbewerb der Filmfestspiele von Berlin den Silbernen Bären für die „Beste Regie“. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2010 wurde „Der Ghostwriter“ in sechs Kategorien ausgezeichnet. 2011 folgte die Regie von „Der Gott des Gemetzels“. Für diesen Film erhielt er seinen siebten César (in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“) sowie eine Einladung zum Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig. Seine Verfilmung des Stückes „Venus im Pelz“ wurde bei den Filmfestspielen von Cannes für die Goldene Palme nominiert und mit einem weiteren César in der Kategorie „Beste Regie“ ausgezeichnet. Die Neufassung seines einzigen Dokumentarfilms „Weekend of a Champion“ (1972) stellte Roman Polanski 2014 bei den Filmfestspielen in Cannes vor. Sein neuester Film „From a True Story“ feiert voraussichtlich am 1. November 2017 in Paris Premiere.